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Herbsthimmel über La Palma

Dieses Jahr ging es, anstatt wie sonst im September, im Oktober nach La Palma. Grund war der ungünstige Neumondtermin, der eine Anreise u.U. bereits im August nötig machte. Darüber hinaus hatte ich ja im August bereits ausgiebig den Sommerhimmel über dem Pinar de Araceli beobachtet. Deshalb beschloss ich dieses Jahr etwas später zu fahren. Der Flug ging gegen Mittag ab Frankfurt ab, so dass ich die erste Nacht nach der Ankunft bereits als für Beobachtungen einplante. Zwar war Regenwetter vorhergesagt, aber wer La Palma kennt, weiss, dass dies nicht unbedingt für alle Orte der Insel gleichermaßen gilt.

1. Nacht - 02.10.2013 - La Podona (Las Tricias) von 21.00 bis ca. 23:00 Uhr

Auf dem Weg zur Podona regnete es kräftig. Dort angekommen, sah ich kaum noch eine Chance auf eine klare Nacht. Aber bereits vor ein paar Jahren zu Zeiten der Astrofotografie habe ich erlebt, wie es einen kompletten Tag kräftig regnete und dann pünktlich nach Sonnenuntergang aufklarte und die ganze Nacht - abgesehen von der hohen Luftfeuchte - sehr gute Beobachtungsbedingungen gab. Dies sollte diese Nacht aber nicht so sein. Gegen 21:00 Uhr klarte es zwar auf und mit bloßem Auge schien der Himmel auch Ok zu sein, aber obwohl keine Wolken unmittelbar zu sehen waren, fiel hin und wieder Nieselregen. An einen Aufbau des Teleskops war somit nicht zu denken. So blieb es zunächst bei Beobachtungen mit bloßem Auge und später dann auch mit dem Fernglas. Gegen 23.00 Uhr überkam mich auch eine Müdigkeit...und pünktlich zog der Himmel auch wieder zu. So wurde erstmal geschlafen und die Beobachtung in der Hoffung auf besseres Wetter auf den nächsten Tag verschoben.

Der erste Morgen in der Podona. Hier kann man die Podona mieten.

Bevor die Sonne über dem Bergkamm aufging, war es noch bewölkt. Anschließend riss die Wolkendecke auf und gab einen blauen Himmel frei, den man so vielleicht nur auf La Palma findet.

Blick von Osten nach Westen. An der Podona kann man auch beobachten. Der Blick nach Süden ist frei.

Der Wetterbericht kündigte für die nächsten Tage ein Hoch über den Azoren an, so dass die kommenden Nächte zumindest die Chancen für Beobachtungen gut standen. Deshalb beschloss ich auch den Tag am Strand zu verbringen und dann einen neuen Beobachtungsplatz zu erkunden. Ich hatte mir vorgenommen einen mir unbekannten Platz oberhalb von Puntagorda, zu besuchen.

Llanos de los Animas. Hier verläuft eine der Feuerschneisen. Daher ist auch ein Weg bis hierher ausgebaut. Sehr steiler Weg. Blick nach Osten wg. Berg stark eingeschränkt (Im Rücken und daher hier nicht sichtbar).

So verbrachte ich den Vormittag mit dem Sichten und ordnen der Ausrüstung. Dabei stellte ich fest, dass meine Wetterstation leider die Reise im Koffer nicht überlebt hat. Die restliche Zeit verbrachte ich am Strand mit Schwimmen, einem leckeren Essen und fuhr anschließend zurück und erkundete den Platz. Als ich ihn sah, war mir sofort klar, dass dies kein idealer Beobachtung Ort für mich ist. Die Sicht nach Osten ist durch einen Bergkamm relativ stark eingeschränkt. D.h. für mich: Weiter auf den Roque fahren! Leider hatte ich mich mit der Zeit ein wenig verschätzt denn am Ende kam ich nicht mehr pünktlich zum Sonnenuntergang an. Stattdessen ging die Sonne während der Fahrt auf den Gipfel unter. Angekommen, habe ich geschwind aufgebaut. Eine Viertelstunde nach Einbruch der astronomischen Dämmerung war ich dann beobachtungsbereit.

Sonnenuntergang auf dem Weg zum Beobachtungsplatz.

2. Nacht - 3. Oktober 2013 - Roque de los Muchachos von 21:30 bis 06:30 Uhr

Es war klar aber feucht. Kein Wind.

Abell 2: Mit OIII einfach sichtbar. Ohne Filter indirekt auch sehr einfach, obwohl noch relativ tief stehend. Mittlerweile ein Klassiker für mich, den ich mittlerweile vor neuen Abell's zur Einstimmung und "Gewöhnung" an die lichtschwachen Nebel einstelle.

Abel 43: indirekt leicht bei 114 fach mit OIII-Filter erkennbar. Kreisrunder diffuser Nebel. Im Zentrum taucht selbst mit Filter immer wieder blickweise ein Stern auf, wobei dann den Nebel verschwindet. Ohne Filter ebenfalls einfach zu sehen. Der Zentralstern ist zu sehen und ein weiterer etwa gleich heller Stern am Nebelrand. Keine weiteren Strukturen erkennbar. Bei längerem Beobachten taucht sogar ein dritter Stern, wie auf der POSS-Karte abgebildet, auf. Auch bei 180 fach und OIII-Filter sind die drei Sterne im Nebel blickweise immer wieder zu sehen. Auch bei dieser Vergrößerung zeigen sich keine weiteren Strukturen.

IC 4665: sehr lockerer Sternhaufen. Bei 65 fach geht der Haufencharakter fast verloren. Sehr helle Sterne. Bereits mit bloßem Auge als schwacher Nebelfleck sichtbar.

UGC 11093: Sternfeld gemäß POSS-Karte zweifelsfrei identifiziert. Die Galaxie ist lang gestreckt. Kaum merkliche Helligkeitszunahme zum Zentrum hin. Heller Stern nahe dem Zentrum.

Gegen 23:15 Uhr frischt der Wind aus Südwest leicht auf. Der Gegenschein ist in den Fischen auffällig sichtbar.

Abell 70: Bei 114 fach und OIII-Filter zeigt sich ein kleiner runder relativ heller Nebel. Ohne Filter ebenfalls schwach sichtbar. Am Rand ist eine helle Verdichtung immer wieder indirekt sichtbar. Das muss die Galaxie sein. Beim Okularwechsel dann das Objekt leider wieder verloren.

Die Himmelsqualität nimmt weiter zu. Der Gegenschein ist jetzt auffällig sichtbar. Die Lichtbrücke ebenfalls, wenn auch deutlich schwächer. Sehr eindrucksvoll. Zwischendurch habe ich immer wieder mit der Luftfeuchtigkeit zu kämpfen. Einmal zieht eine Wolke an mir vorbei und hinterlässt das Teleskop samt Okular und Fangspiegel quatschnass. Das Okular und der Fangspiegel müssen nun mit bloßen Händen wieder aufgewärmt werden, um sie von der Nässe zu befreien. Es ist mit +3° Celsius relativ kalt, so dass mir das Auftauen der Geräte etwas schwer fällt. Aber zu guter letzt gelingt es und die Beobachtung kann weitergehen.

IC 59 und 63: geisterhafte Aufhellung bei 140 fach. IC 63 ist eindeutig heller und hat relativ gut definierte Nebelkante. IC 59 ist deutlich größer und diffuser. IC 63 ist v-förmig. Am besten bei 140 fach und 3 mm AP beobachtbar.

Abell 3: nach langer Sucherei das richtige Sternfeld gefunden. Aber nichts zu sehen.

Abell 4: kleiner runder Nebel. Bei 114 fach und OIII-Filter recht einfach zu sehen. Keine Strukturen erkennbar. Bildet mit zwei Sternen ein gleichseitiges Dreieck.

NGC 891: kein Kommentar.

Abell 347: großer Galaxienhaufen. Auf Anhieb zwei Galaxien gesehen. Bin aber zu fertig um hier noch intensiver zu schauen.

Am Ende ein paar Standard Objekte: Rosettennebel und Jupiter.

Um 6:23 Uhr Abbau um circa 7:00 Uhr bin ich im Bett. Am Ende ist alles wieder trocken, die Luftfeuchtigkeit ist deutlich zurückgegangen. Es ist aber mit +3° relativ kalt. Unterhalb der Residencia beschlagen kurzfristig die Scheiben von außen, d.h. unterhalb des Gipfels sind noch nicht alle Wolken abgezogen.

SQM-L Werte: 21:45 Uhr 21.34 PV (Pegasus Viereck), 00:00 21.52 Z (Zenit), 0:45 21.55.

3. Nacht - 4. Oktober 2013 - Roque de los Muchachos von 21:15 Uhr bis 5:30 Uhr

Sonnenuntergang auf dem Roque. Nahe der Bildmitte ist das TNG-Teleskop zu erkennen.

Sonnenuntergang auf dem Roque. In der Bildmitte der Gipfelschatten.

Aufgang des Erdschattens.

Dämmerung im Nordwesten.

Kein Wind und angenehm trocken. Die Insel ist mit Wolken bedeckt. Perfekte Bedingungen.

Nachschau Abell 70: wie gestern auch sofort bei 114 fach und OIII-Filter gesehen. Heute aber intensivere Beobachtung ohne Filter: Bei 114 fach sind blickweise zwei Sterne im beziehungsweise am Rand des Nebels sichtbar. Bei 180 fach dann die Überraschung: nur einer der beiden liegt auf dem Nebelrand. Ihm direkt gegenüber liegt ein anderer der eindeutig außerhalb des Nebels liegt. Er ist etwa zwei Nebeldurchmesser vom Zentrum des Nebels entfernt. Darüber hinaus taucht ein weiterer Stern auf. Zusammen bilden Sie ein schiefes Dreieck. Um die Vergrößerung noch mal zu steigern, kommt das ultimative Pentax O-7 mm zum Einsatz. Es erzeugt eine Vergrößerung von 230 fach und erstaunlicherweise wird das Bild trotz der höheren Vergrößerung deutlich heller. Das zum Thema "vielen Linsen in den modernen WW-Okularen schlucken dank den 'Supervergütungen' kaum noch Licht". Weitere schwache Sterne tauchen Blickweise auf. Die Galaxie ist jetzt auch immer wieder eindeutig als flächenhaftes Objekt auf dem Nebelrand erkennbar. Die Sterne hingegen sind eindeutig punktförmig. Im und auf dem Ring können abgesehen von der Galaxie keine weiteren Strukturen ausgemacht werden.

Pal 11: bildet mit hellen Stern und schwächerem Doppelstern ein gleichzeitiges Dreieck. Schwaches glimmen. Keine Einzelsterne. Indirekt sicher zu halten. Beobachtung bei 114 fach.

NGC 6814: fast kreisrunde relativ große Galaxie mit sternartigem hellen Zentrum.

Abell 82: schwaches glimmen um einen Stern. Bei 56 fach und OIII-Filter relativ groß und rund. Zwei Sterne trotz Filter im Nebel sichtbar. Bei 114 fach keine Strukturen sichtbar. Nebel ist sogar ohne Filter schwach zu sehen.

Abell 79: nichts gesehen, trotz offensichtlich richtiger Stelle.

Abell 12: am besten bei 180 fach sichtbar. Dann tritt ein relativ kleiner aber heller Nebel am Rand des Halos von µ-Orionis hervor.

Zwischendurch schau ich mir immer wieder Standardobjekte wie IC 1805 sowie den Embryonebel und den Flammennebel an.

Abell 426: riesiger Galaxien Cluster. Viele kleine Galaxien verstreut auf riesigem Feld. Am Anfang wegen des reichen Sternenfelds kaum auffällig.

Zum Schluss: M33. Wunderbar. Bei 114 fach sind 2-3 Spiralarme direkt sichtbar. An einem Ende ist NGC 604 deutlich zu erkennen.

Gegen circa 5:30 Uhr beginne ich mit dem Abbau. Der Himmel war laut SQM-L nicht gut. Das bestätigen auch die Messungen des WHT. Gegen 6:30 Uhr bin ich schließlich im Bett.

Jeden Tag bin ich bereits vor Sonnenuntergang am Roque, um die stimmungsvollen Sonnenuntergänge festzuhalten. Zeitweise kommt wieder richtiges Fotografiefieber, wie zu guten alten Zeiten auf ;)

SQM-L Werte: 23:30 Uhr 21.48 Z, 01:00 21.52 Z (Zenit).

4. Nacht - 5. Oktober - Roque de los Muchachos von 21:00 Uhr bis 05:00 Uhr

Sonnenuntergang auf dem Roque. Am rechten Bildrand ist das TNG-Teleskop zu sehen.

Sonnenuntergang auf dem Roque. Am rechten Bildrand ist das Isaac Newton Telescope (INT) zu sehen.

Ich hielt heute mal am Mirador de los Andenes und kraxelte darauf, um ein paar Fotos zu machen. Der Weg hinauf führt bis zu den Teleskopen. Herrliche Aussicht! Die Sonne ging unter und Erdschatten auf. Im Dunkeln machte ich mich auf dem Rückweg. Zum Glück kam ich da wieder heil hinunter. Ich fuhr zum Beobachtungsplatz und musste feststellen, dass dort ein böiger Südwestwind wehte, der mich zwang einen anderen Platz aufzusuchen. So beschloss ich den alten Beobachtung Platz wieder aufzusuchen, da ich mich hinter den Felsen verstecken konnte. Dort angekommen stand leider schon ein Wagen. Gegenüber war eine Montierung aufgebaut und eine Digitalkamera montiert. Bald endeckte ich einen Mann mit einer Kopflampe, der mich mit Weißlicht anstrahlte. Er sei Belgier, erklärt er auf Englisch. Wir babbeln ein wenig und nach einer gewissen Zeit stelle ich fest, dass auf einem Stuhl im Hintergrund eine weitere Person sitzt, d.h. hier sind zwei Astrofotografen am Werk. Ich baue schließlich eine Kurve weiter auf. Endlich ebenen Boden ohne loses Geröll! In Rekordzeit stand auch das Teleskop. Geschätzte 15 Minuten habe ich gebraucht inklusive Kollimation. Dann war ich bereit, aber schließlich fährt langsam ein Wagen heran und versucht dann zu wenden. Nachdem der Wagen mit dem kompletten Unterboden aufsetzte und ein fürchterliches Geräusch dabei machte, bekam ich einen Schreck und schaute mir die Szenerie an. Der Unterboden ächzte mehrere Male (Ohhh, Mann!) dann war er wieder frei. Man gut, dass niemand ausgestiegen ist und gekuckt hat. So war nach ein paar Minuten der Spuk vorbei und nach einer halben Ewigkeit war das Auto wieder weg und meine Dunkeladaption erstmal auch.

NGC 7000: wunderbar. Nördlich Barnard 350. Wie ein Loch in der Milchstraße. Typischer Dunkelnebel. Eingerahmt durch zwei Sterne. Nebenan verschiedene weitere Dunkelnebel, die lt. Triatlas LDN's sind.

NGC 7026 "Cheeseburgernebel": bei 180 fach heller kleiner Nebel direkt neben hellen Stern. Bei 420 fach wird der Nebel in zwei Hälften geteilt und eine bipolare Struktur wird sichtbar. Immer noch sehr hell. Sieht wirklich wie ein "Burger" aus.

NGC 6826: bei 180 fach kleiner runder Grüner Nebel mit hellem Zentralstern. Bei 420 fach wird im Inneren eine Schale andeutungsweise sichtbar. Beobachtung leider unsicher. Mit OIII-Filter wird tatsächlich eine weitere schwache Nebelschale im Außenbereich sichtbar.

Abell 79: auch heute nicht gesehen.

NGC 55: erst verwechselt mit "Silver Dollar". Dachte schon die Beobachtungsbedingungen sind nicht so toll. Aber nach ewiger Sucherei nach den Sternbildern, hat sich das Ganze ausgelöst. Ähnlich groß und ähnliche Form wie der "Silver Dollar“. Ein Teil der Galaxie ist deutlich heller. Dieser helle Teil ist strukturiert und hat auch einen hellen Kern mit einem sternförmigen Zentrum. Zur anderen Seite diffus und schwach auslaufend. Im helleren Teile sind mehrere Lichtknoten enthalten. Zunächst ist unklar ob es sich um Vordergrundsterne handelt. Nach längerem beobachten sind die Lichtknoten eindeutig flächig. Es sind etwa vier insgesamt. Über der Mitte aber außerhalb der Galaxie steht prominent ein Vordergrundstern.

NGC 289: kleine runde Galaxie ohne merkliche Helligkeitszunahme zum Zentrum hin. Daneben ein schwacher Stern. Beobachtung bei 114 fach.

NGC 254: deutlich kleiner aber mit hellem sternartigen Zentrum. Spindelförmig und etwas schwächer als NGC 289.

MCG 06-03-15: nicht gesehen.

NGC 613: spindelförmige Galaxie mit hellem Zentrum.

NGC 578: relativ große und diffuse schwacher Galaxie mit kaum wahrnehmbar Helligkeitszunahme zum Zentrum hin.

HCG 4: eingerahmt von zwei Feldsternen zeigt sich eine kleine runde Galaxie mit Helligkeitszunahme zum Zentrum hin. Blickweise erscheint eine weitere. Beobachtung unsicher. Zweite daher gewertet als nicht gesehen.

Der Wind nimmt stetig zu. Die Windböen ließen kaum noch ernsthafte Beobachtungen zu. Deshalb beschloss ich gegen 5:00 Uhr abzubauen. Als alles verstaut war, wollte ich mich von den Belgiern verabschieden. Die waren aber im Auto und ich wollte nicht unnötig stören. Als ich mit Standlicht vorbeifuhr, waren sie wieder auf den Beinen. Etwas weiter traf ich auf ein Auto mit weißer heller Festbeleuchtung, wobei aber keine Person in der Nähe zu sehen war.

SQM-L Werte: 21:30 Uhr 21.30 Z, 01:26 21.50 Z (Zenit).

5. Nacht - 6.10.2013 - Roque de los Muchachos von 21:00 Uhr bis 6:35 Uhr

Die Magic Teleskope.

Vor Sonnenuntergang auf dem Roque. Am Horizont ist die Insel Teneriffa zu erkennen.

Wind mit Böen aus unterschiedlichen Richtungen. Relativ warm. Unterhalb der Degollada aufgebaut.

Abell 63: nicht gesehen!

Abell 57: ebenfalls nicht gesehen. Keine Lust in Triatlas nachzuschauen. Frust!

M 27: am besten ohne Filter im 9 Okular.

M 57: toll!

Sh2-101: zufällig beim Aufsuchen von NGC 6881 gefunden. Großer schwacher Nebel, der mit UHC-Filter sichtbar ist. Ursächlich scheinen zwei hellere Sterne in der Nebelregion zu sein, die aber etwas abseits der Mitte liegen.

Der Gegenschein ist heute noch besser sichtbar.

NGC 7635 „Bubble Nebel“ mit UHC: kein Kommentar.

Sh2-157: relativ großer diffuser Nebelbogen bei 56 fach und UHC-Filter.

Sh2-188: Kleiner als 157 und schwächer. Mit UHC-Filter kaum zu sehen. Besser mit OIII-Filter. 5-6 Sterne sind im Nebelbogen mit OIII-Filter sichtbar.

NGC 247: schwache große zigarrenförmige Galaxie mit leichter Helligkeitszunahme zum Zentrum hin. Sogar schon im 10 × 50 Fernglas zu sehen und zwar recht einfach. Direkt nebenan, d.h. im selben Gesichtsfeld ist auch NGC 253 "Silver Dollar“ sichtbar. Letztere ist im Vergleich ein Scheinwerfer. Upss: Korrektur! Da war wohl die Heckklappe im Weg. Galaxie ist jetzt besser sichtbar. Helligkeitszunahme zum Zentrum jetzt deutlicher erkennbar. Wirkt insgesamt fleckig. Zentrum etwas abseits der Mitte? Heller Stern am Rand.

HCG 99 hatte ich vor ca. 8 Wochen ebenfalls beobachtet, allerdings mit mäßigem Erfolg. HCG 99: Schwierig! Eine Komponente recht leicht zu sehen. Hat sternartiges Zentrum. Zunächst etwas unsicher, ob richtig eingestellt. Dann fällt eine runde Galaxie mit sternartigen Zentrum bei 114 fach auf. Die andere wird dann mit 180 fach neben einem Stern als längliche spindelförmige Galaxie sichtbar. Neben der runden Galaxie ist direkt daneben eine weitere runde Galaxie zu sehen. Insgesamt also drei Galaxien. Schwer!

NGC 1491: dreieckiger Nebel an dessen Spitze ein Stern steht. Basis heller. Zur Spitze diffus auslaufen. Parallel zur Basis verläuft ein dunkles Band.

Verschiedene Objekte: IC 443, "Flaming Star", Rosettennebel, Jupiter.

Abell 10: überraschend einfach. Genau wie im Atlas beschrieben. Bei 180 fach und UHC-Filter sofort gesehen. Einfach aufzufinden. Kleiner runder Nebel. Typischer Abell, wenn auch recht klein. Kein Zentralstern. Ohne Filter auch zu sehen.

Abell 20: kleiner runder Nebel. Ist größer als Abell 10 aber viel schwächer. Rund und diffus. Im Nebelgebiet zwei schwache Sterne mit OIII-Filter sichtbar.

6:35 Uhr Jupiter. Ende! Um 8:00 Uhr bin ich im Bett.

SQM-L Werte: 0:30 Uhr 21.69 Z, 02:18 21.66 Z (Zenit), 03:00 21.63 Z, 04:15 21.53 Z.

6. Nacht - 7. Oktober - Roque de los Muchachos von 21:00 Uhr bis 5:17 Uhr

An der Wolkengrenze.

Straße zum Roque knapp unterhalb der Baumgrenze.

Nahezu windstill beziehungsweise ganz leichter Wind aus West. Lieblingsplatz an der Leitplanke ist belegt. Relativ warm. Mond stört zu Beginn ein wenig.

NGC 281 ist trotz Mondlicht (Mond geht schon unter) im Fernglas leicht zu sehen, und das obwohl die Cassiopeia weit von der Kulmination entfernt ist.

M33 steht auch gerade 10-20° über dem Horizont und bereits indirekt mit bloßem Auge sichtbar.

Abell 72: einfach aufzufinden. Direkt neben hellen Stern. Deshalb auch zunächst an einen Überstrahlungseffekt geglaubt. Beim genauen Hinschauen fällt aber ein großer heller runder Nebel ohne Struktur auf. Sehr leichter Abell. Wunderschön! Vier weitere Sterne im Nebel und hauptsächlich am Rand sichtbar. Ohne Filter auch ganz schwach zu sehen. Besser im 9 mm, d.h. bei 180 fach, da Kontrast besser. Beobachtung ohne Filter bleibt trotzdem schwierig, da im reichen Milchstraßenfeld. Im Nebel tauchen weitere 3-4 schwache Sterne auf, insbesondere einer in der Mitte.

In wilder Fahrt kommt ein Kleinbus vorbei, wendet und fährt mit Festbeleuchtung wieder in meine Richtung und hält fast neben mir. Ich dachte, was ist denn das und rief verärgert, dass das Licht ausgemacht werden solle. Dann fuhr der Kleinbus weiter in Richtung meines Stammplatzes, wo ja bereits auch ein Kollege beobachtete. Anschließend beruhigte sich die Szenrerie und aus der Ferne sah ich, dass mit weißem Licht herum gefuchtelt wurde, was mich allerdings wg. des großen Abstandes nicht störte. Anschließend taucht zu meiner Beunruhigung ein großer Vogel, den ich beim Positionieren über die Augenwinkel wahrnehme, über mir auf und dreht seine Kreise. Bin ich hier etwa im falschen Film? Ich stoße Zischlaute aus und tatsächlich der Vogel verschwindet schließlich. Nebenan wird wild geschrieen. Irgendwelche Verrückte also. Was mich stutzig macht, ist die Tatsache, dass sie um 1:00 Uhr immer noch da sind. Was soll's. Ich konzentriere mich weiter auf meine Beobachtung. Weiter geht's.

Abell 71: großer runder, extrem schwer zu fassender Nebel. Jetzt endlich mit OIII und bei 56 facher Vergrößerung bei maximaler AP gefunden. Nebelgebiet ist tatsächlich dort, wo ich ihn die letzten Tage aufgesucht hatte. Durchbruch war letztendlich das Verständnis der POSS-Karte und sehr lange intensive Beobachtung. Darüber hinaus hat mir in den Tagen zuvor die Triatlas App das Aufsuchen im Zielgebiet deutlich erleichtert. Ausschluss von Fehlinterpretationen durch Beobachtung an anderen etwa gleich hellen Vergleichssternen. Super schwer! Über 1 Stunde intensiver Beobachtung. SQM-L Wert im Zenit 21.66. Mit den POSS-Karten komme ich aufgrund des sehr kleinen Ausschnitts nicht so gut zurecht. Die Triatlas App auf dem IPod hat mir wirklich geholfen die genaue Position des Nebels zu bestimmen. Insbesondere die Tatsache, dass so auch alternative Starhopping-Wege zu vielen schwachen Nebeln möglich sind, um auszuschließen, dass man am falschen Ort beobachtet.

M39 und Cocoon-Nebel: kein Kommentar.

Blanco 1: nur was für den Feldstecher. Großer offener Sternhaufen mit wenigen Sternen über mehr als 5° verstreut. V-förmig.

NGC 7793: relativ große Galaxie in Draufsicht. Diffus mit Helligkeitszuname zum Zentrum hin. Bei längerer Beobachtung wirkt sie gemottelt. Spiralarme deuten sich offenbar an.

Bisher beste Nacht! Selbst knapp über dem Horizont im Süden misst das SQM-L immer noch Werte um 21.6.

NGC 613: spindelförmige Galaxie mit recht hellem Kern. Bei 180 fach wirkt sie tatsächlich fleckig.

Der Wind nimmt jetzt zu und kommt aus westlichen Richtungen.

MCG 06-03-15: wieder nichts gesehen!

NGC 578: recht große ovale Galaxie mit zentralem Bulge. Leichte kaum merkliche Helligkeitszunahme zum Zentrum hin. 180 fache Vergrößerung. Keine weiteren Strukturen.

NGC 134: längliche recht große Galaxie. Edge-On mit zentralem Bulge und hellem sternartigen Zentrum. Wird von zwei hellen Sternen flankiert. Im selben Feld taucht eine weitere schwächere und kleinere Galaxie auf. Beobachtung bei 180 fach. Im Außenbereich ist eine Struktur (Dunkelband?) erkennbar.

HCG 11: Runde Galaxie mit sternartigem Zentrum. Weitere Galaxie ebenfalls rund aber schwer zu fassen in direkter Nähe. Beide trennt ein schwacher Stern.

IC 426: runder recht großer Nebel um einen hellen Stern. Beobachtung mit UHC-Filter bei 56 facher Vergrößerung.

Sh2-263: nichts zu sehen.

NGC 2022: bei 56 facher Vergrößerung und UHC-Filter ist ein kleiner runder Nebel sichtbar, der im gleichen Gesichtsfeld liegt und daher erst beim zweiten Blick auffällt. Bei 180 facher Vergrößerung zeigt sich ein ganz kleiner heller Ring. Kein Zentralstern bei 180 fach ohne Filter sichtbar. Mehr vergrößern mag ich jetzt auch nicht mehr.

Abell 20: bei 114 facher Vergrößerung und OIII-Filter direkt gefunden. Riesiger auffälliger sichelförmiger Nebelbogen, der im Innern schwer zu fassende schwache Strukturen zeigt. Bei 56 facher Vergrößerung und UHC-Filter hell. Am besten mit OIII-Filter bei 114 facher Vergrößerung zu sehen. An einem Ende der Sichel hellerer dreieckiger Nebelteil zu erkennen. Im Inneren eindeutig dunkler und mit weiteren unklaren Strukturen.

Himmel bricht weiter ein. Luftfeuchte scheint zu steigen, da Folien beim Berühren keine Funken mehr schlagen. Es riecht auch ein bisschen nach Wolke. 5:17 Uhr: der Löwe geht auf. Alles abgebaut. Jetzt noch einen Tee und ein paar leckere Plätzchen. Dann geht es nach Hause.

SQM-L Werte: 22:30 Uhr 21.60 PV, 01:00 21.66 Z (Zenit), 02:17 21.67 PV, 02:20 21.60 (Sculptor Gx), 03:46 21.52 Z, 4:50 21.45 Z.

7. Nacht - 8. Oktober - Roque de los Muchachos von 21:00 Uhr bis 3:00 Uhr

Meine schöne Unterkunft.

Übergang zur Baumgrenze.

Dies soll heute die letzte Nacht sein. Morgen geht's mit dem Flieger wieder Richtung Heimat. Der Mond stört heute deutlicher. Es ist angenehm warm. Um die +13-15° Grad. Wind aus Nord-Ost, wie gestern nur schwächer. Warte den Monduntergang ab.

PK 56 + 14.1: nichts. Leider! War als Einstimmung für Abell 46 gedacht.

Abell 46: klein rund und diffus. In der Mitte ist ein Zentralstern zu sehen und das trotz des OIII-Filters bei 114 facher Vergrößerung. Nebel ist ohne Filter bei 114 facher Vergrößerung ganz schwach zu erkennen. Sogar bei 180 facher Vergrößerung (AP 2 mm), wenn auch deutlich schwieriger.

Nochmal PK 56 + 14.1: leider wieder nichts.

Es folgen Standardobjekte die am M15 und M30. M15 ist mit bloßem Auge leicht zu erkennen.

NGC 246: Großer Nebel. Im Nebelgebiet sind einige recht helle Sterne zu finden. Inneres stellenweise dunkler. Insgesamt etwa drei Dunkelstellen erkennbar. Zentralstern sichtbar. Der Nebel ist stark strukturiert. Wow! Bei längerer Beobachtung fällt auf, dass der Nebel tatsächlich oval ist. Beobachtung bei 180 facher Vergrößerung ohne Filter. Die Galaxie NGC 255 befindet sich in unmittelbarer Nähe. Kreisrund mit kaum zunehmbarer Helligkeit zum Zentrum hin. Bei 114 facher Vergrößerung und UHC-Filter kommen die Strukturen bei NGC 246 noch besser raus. Schönster Anblick aber bei 180 fach ohne Filter.

NGC 210: kleine ovale Galaxie mit recht hellem Zentrum.

NGC 357: ovale Galaxie mit sternförmigem Zentrum. Zwei Vordergrundsterne im Galaxiengebiet.

New 1: ganz in der Nähe. Große runde Galaxie mit leicht ovalem Zentrum. Nur sehr leichte Helligkeitszunahme zum Zentrum hin. Sieht fast wie ein sehr heller Abell aus.

Letztes Objekt am M42. 3:00 Uhr Abbau.

SQM-L Werte: 22:30 Uhr 21.37 PV, 23:00 21.58 PV, 2:47 21.60 Z.

Aussicht vom JKT. Licht aus!

Ein traumhafter Astrourlaub!

Letzte Änderung: $Date: 2013/10/21 19:42:09 $